BDZV: Zeitungsumsätze trotz sinkender Auflage weitgehend stabil

 

Die Umsätze der deutschen Zeitungen bleiben trotz Auflagenrückgängen annähernd stabil. Die Gesamterlöse der Zeitungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro, teilte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) letzte Woche mit.

 

Die Vertriebsumsätze konnten um 1,7 Prozent gesteigert werden; die Umsätze aus Anzeigen und Beilagen gingen um 2,2 Prozent zurück. Insgesamt kamen die Verlage auf einen Umsatz von 8,51 Milliarden Euro (Anzeigen/Beilagen 3,77 Milliarden, Vertrieb 4,65 Milliarden, Supplements 85 Millionen).

Die Tageszeitungen kamen auf einen Gesamtumsatz von acht Milliarden Euro. Dem um 2,2 Prozent rückläufigen Anzeigengeschäft stand eine Steigerung der Vertriebsumsätze um 1,6 Prozent gegenüber. Bei den Wochen- und Sonntagszeitungen wuchsen die Vertriebserlöse um 3,1 Prozent, während die Anzeigen- und Beilagenumsätze um 1,9 Prozent zurückgingen. Laskowski führte aus, dass die Entwicklung bei den lokalen und regionalen Abonnementzeitungen recht stabil sei.

Als wichtige Kennzahl in der Zeitungsindustrie bezeichnete der BDZV den Umsatz pro Monatsstück (Umsatz pro Exemplar pro Monat). Dieser konnte im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 38,81 Euro gesteigert werden.

Bei der Entwicklung der verkauften Auflage sei im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 3,05 Prozent zu verzeichnen (lokale und regionale Abonnementzeitungen: zwei Prozent). Die 360 Verlage in Deutschland verkauften mehr als 23 Millionen Zeitungen, davon 13,2 Millionen lokale und regionale, 1,53 überregionale, 3,58 Straßenverkaufszeitungen, 1,76 Wochenzeitungen und 3,03 Sonntagszeitungen. 1.527 verschiedene Tageszeitungsausgaben werden von 333 Verlagen herausgegeben. Von den E-Paper-Ausgaben würden mittlerweile erscheinungstäglich 180.000 Exemplare (erstes Quartal 2012) verkauft. Dies sei im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 33 Prozent.

Angesichts der allgemein eher schwierigen Rahmenbedingungen rechne die Branche für 2012 mit einem ähnlichen Ergebnis wie im Vorjahr.

Positiv bewerten die Verleger insbesondere die wachsende Reichweite der Zeitungen online. Fast 40 Prozent der Menschen über 14 Jahre und damit mehr als 27 Millionen sogenannte „Unique User“ seien auf den Webseiten der Verlage unterwegs. (Unter „Unique Usern“ werden Nutzer verstanden, die eine Seite mindestens einmal monatlich aufsuchen.) Die gedruckten Zeitungen erreichen nach BDZV-Angaben täglich 72,4 Prozent aller deutschsprachigen Bürger über 14 Jahre.

Die Online-Reichweite helfe den Verlagen nur dann wirtschaftlich weiter, wenn auch für bestimmte Inhalte gezahlt werde, sagte Hans-Joachim Fuhrmann, Leiter des Geschäftsbereichs Kommunikation und Multimedia beim BDZV. Rund 20 Zeitungstitel hätten bereits Bezahlinhalte eingeführt, mindestens 20 weitere würden noch in diesem Jahr folgen. Nutzer seien bereit, für exklusive Inhalte oder einen „anderen Mehrwert“ zu zahlen.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hatte VDZ-Geschäftsführer Stephan Scherzer schon festgestellt, dass „digitale Umsatzanteile von 20 bis 30 Prozent … keine Ausnahme mehr im Verlagsgeschäft“ sind.

 

 

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