Zitiert: „Um das lange Wort zu retten, müssen wir es kürzen“

Nun also die tägliche Buchrezension von WDR 3 in der Sendung Mosaik. Wegen einer gestrichenen Buchrezension täglich machten wir mit unserem offenen Brief so einen Aufstand? Wenn man bedenkt, dass im Jahr 250 Bücher weniger rezensiert werden, ist das nicht unbedeutend.

Mir sind zudem die Stimmen aus der Kollegenschaft im Ohr, die im letzten Jahr wie ich ein Buch veröffentlicht hatten. Die ausgefallenen Veranstaltungen bedeuteten nicht nur Honorareinbußen, sondern auch den Verlust von Sichtbarkeit.  …. Von Snackability ist dagegen die Rede. Von schwelgerischer Unterhaltung, weniger vom demokratischen Feuer und sozialem Kitt. Auch nicht von den vielen Perspektiven, die sich durchaus mit einem lustvollen Kritikbegriff verbinden lassen. Diversität ist etwas, das über das hinausgehen sollte, was bei Netflix läuft. …. „Um das lange Wort zu retten, müssen wir es kürzen“ war eine der absurdesten Aussagen, die ich aus dem Jahr 2020 mitgenommen habe, anlässlich einer Krisenbesprechung eines anderen Senders – es ging auch dort um die Kürzung der Kulturberichterstattung.

Kathrin Röggla, Deutschlandfunk Kultur, LESART, 26.01.2021 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)