Zitiert: Twitter „bringt“ im Wahlkampf was – aber wenig

In der Debatte um das Verbot politischer Werbung auf Twitter gibt es ein großes Missverständnis. Eingeschränkt oder gar verboten werden nicht Tweets von Politikern, Parteien oder anderen politischen Organisationen. Die … Regelungen beziehen sich ausschließlich auf bezahlte „Twitter-Ads“. Das sind Werbeeinblendungen, die weitgestreut an Zielgruppen und algorithmisch ausgewählte Nutzer ausgespielt werden.

Der Einsatz konventioneller Tweets als Teil der politischen Wahlkampfkommunikation wird nicht beschränkt. Genau dieses Element politischer Kampagnen wurde jetzt an der Universität Oxford genauer untersucht. …. Im Ergebnis konnten die Forscher schwache, aber eindeutige Twitter-Wirkungen feststellen. Eine Verzehnfachung der Tweets (bei konstantem Umfang der anderen Maßnahmen) brachte den Kandidaten 270 Stimmen mehr ein, das entspricht etwa einem halben Prozentpunkt der Gesamtstimmen im Wahlkreis. Damit liegen die Effekte etwas unter dem Niveau anderer Kampagnenmaßnahmen wie etwa Flugblätter, Haustürbesuche oder Telefonanrufe.

Joachim Trebbe, ejo-online.de, 02.12.2019 (online)

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