Zitiert: Sind Medien schuld, wenn sich Menschen im Nachrichtennebel verirren

Wer heute für Lügen, Übertreibungen und Verschwörungstheorien empfänglich ist, ist in der Regel durch die etablierten Medien sozialisiert worden. Es stellt sich also unter anderem die Frage, warum diese nicht in der Lage waren, ihren (einstigen) Lesern und Zuschauern ausreichend Medienkompetenz zu vermitteln. Haben die etablierten Medien ihren Bildungsauftrag, der im Fall des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Landesrundfunkgesetzen und im Rundfunkstaatsvertrag festgeschrieben ist, untererfüllt – und dadurch dazu beigetragen, dass weite Teile der Bevölkerung sich im Nachrichtennebel verirren und empfänglich geworden sind für Falschberichterstattung und Lügen? Rächt sich nun die langjährige Unterforderung des Publikums? Eine entsprechende Analyse steht noch aus. Ob sich aus ihr produktive Schlüsse ziehen lassen für einen künftig besseren Journalismus, steht freilich auf einem anderen Blatt.

René Martens, medienkorrespondenz.de, 10.03.2017, S. 24 f. (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)