Zitiert: Logik der Selbstoptimierung zerstört Vielfalt der Gesellschaft

Denkt man die Logik der Selbstoptimierung zu Ende, bedeutet zu leben immer häufiger nur, sich den wechselnden Wettbewerbsbedingungen wie eine Maschine kompromisslos anzupassen. Dabei sind die Prinzipien, nach denen viele Menschen ihr Leben ausrichten, oft ähnlich: ein Job mit hohem Ansehen und gutem Gehalt, ein attraktiver Partner, ein gesunder und leistungsfähiger Körper, ein langes Leben. So gesehen zerstört Selbstoptimierung die Vielfalt von Menschen und Lebensformen und erzeugt das genaue Gegenteil einer sozial inklusiven Gesellschaft. Der mögliche Endpunkt kollektiver Selbstoptimierung sind kopierte Existenzen.

 

Stefan Selke, Süddeutsche Zeitung, 30.06.2017 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)