Zitiert: Krimis und Big Data – Ende von Verstand und Spürsinn

Big Data erledigt also nicht nur das Spurenparadigma, sondern mit dem Predictive Policing schaltet die Kriminalistik auch von der Vergangenheits- zur Zukunftsorientierung um. Damit verabschiedet sich die grundlegende Bauform der Kriminalliteratur – die Doppelstruktur von Ermittlungs- und Verbrechensgeschehen -, wie sie mehr oder minder seit der Spätaufklärung und dem Shift vom Geständnismodell zum Ermittlungsmodell existiert. Mit der Datenkorrelation wird der Detektivroman an sich fraglich.

Gegenwärtige Kriminalliteratur, die diesen Stand der Dinge nicht reflektiert, ist naiv. Oder nicht realistisch. Um nicht zu sagen: fahrlässig. Denn sie handelt von einer Welt von gestern.

Karl Wolfgang Flender, sueddeutsche.de, 15.04.2020 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)