Sprudelnde Einnahmen – sinkender Rundfunkbeitrag oder Werbefreiheit?

So fragt die WAZ. Doch die Arbeitsgemeinschaft der ARD-Werbegesellschaften verweist darauf, dass die Erträge aus Werbung und Sponsoring ein wesentlicher Bestandteil der Rundfunkfinanzierung seinen und den Beitragszahler um 1,26 Euro entlasten würden. „Gerade im Hörfunkmarkt würden weitere Einschränkungen in der Vermarktung des ARD-Hörfunks Radio als Ganzes nachhaltig beschädigen, vor allem im Wettbewerb mit anderen Gattungen und mit großen internationalen Konzernen wie Google & Co“, so Bernhard Cromm, Vorsitzender der ARD-Werbung, laut Kölner Stadtanzeiger.

Die Allianz Deutscher Produzenten bezeichnet die Einschränkung von Werbung bei ARD und ZDF hingegen als „fatalen Irrweg“. Die Produktionsbedingungen in Deutschland seien schon jetzt schwierig, eine Werbereduzierung würde den Druck auf die Programmbudgets laut Produzentenallianz weiter verschärfen. Martin Wolff, der Vorsitzender des Vorstands der Produzentenallianz-Sektion Werbung lässt sich von dwdl.de so zitieren: „Attraktive Werbeumfelder, die von den Privatsendern nicht abgebildet werden können, würden der Werbewirtschaft verloren gehen, wichtige Zielgruppen könnten nicht mehr erreicht werden. Das Umsatzvolumen in diesem Segment würde signifikant schrumpfen, dabei verlangt der Markt im Gegenteil Wachstum. Der Bedarf für Werbung bei ARD und ZDF ist weit größer als das derzeitige Angebot.“ Auch das ZDF spricht sich für den Erhalt von Werbung und Sponsoring in seinem Hauptprogramm aus. Sie helfen laut ZDF, den Beitrag stabil zu halten und „tragen deshalb zur Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Gesellschaft bei.“ hat in Zusammenarbeit mit der Die ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH hatte schon das Marktforschungsinstitut concept in einer Werbewirkungsstudie nachweisen lassen, dass die Wahrnehmung von Werbung im Ersten „nachhaltiger“ sei.

Doch ist es Auftrag von ARD und ZDF, den Werbeagenturen und werbetreibenden Unternehmen Zielgruppen zu erschließen? Sollen sie nicht unabhängig von den Interessen Dritter Programm machen? Und hat nicht die Werbefinanzierung auch indirekte Auswirkungen auf das Programm?

Das ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk werbefrei sei kann, zeigen andere Länder.

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)