Hat der Kika-Herstellungsleiter Umsetzung von Empfehlungen behindert?

„Bei der Umsetzung der Empfehlungen des hr-/ZDF-Revisionsberichts im Jahr 2009 war der Beschuldigte auf Grund seiner Stellung selbst maßgeblich beteiligt. Die Empfehlung aus dem Revisionsbericht, Auftragsvergabe und spätere Abrechnung zu trennen, wurde bislang – möglicherweise auch durch seine Einflussnahme – nur unzureichend umgesetzt. Zwar wurde auf Empfehlung der Revision zusätzliches Personal mit entsprechenden Zeichnungsberechtigungen fest angestellt, dieses war jedoch auch der Herstellungsleitung zugeordnet und damit hierarchisch dem Herstellungsleiter unterstellt. Auf diese Weise wurde das Vier-Augenprinzip bei der Anweisung von Zahlungen formal eingehalten, aber letztlich unterlaufen“, so der MDR laut Presseerklärung.

Nach SPIEGEL-Informationen „warnte das ZDF bereits 2008 eindringlich vor den Zuständen beim Kika, einer Gemeinschaftseinrichtung von ARD und ZDF unter Federführung des MDR. In einem Revisionsbericht hieß es, dass Bestellungen und Abrechnungen personell nicht immer ausreichend getrennt seien. Auch ein Team der Abteilung „Forensic Services“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC unter Leitung eines Kriminalrats a. D. empfahl unter anderem, der Sender solle Programmverantwortliche von den Mitarbeitern trennen, die für den Einkauf zuständig sind.

Der Vorschlag sei nicht praktikabel, entschieden die Verantwortlichen beim MDR damals – und setzten ihn nicht um. „Vielleicht hätten wir das doch machen sollen“, sagt MDR-Intendant Udo Reiter heute.“ Die PWC-Leute waren 2005 und 2006 im Sender.

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