Bambi in der Kritik

„Der Bambi war mal eine Fernseh-Auszeichnung, jetzt, wo alle Welt Serien auf Netflix oder Amazon streamt und sich von Youtubern um die 20 das Weltgeschehen erklären lässt, nennt man sich lieber Medienpreis. Wobei sich die Medienrealität zu diesem Medienpreis verhält wie das Jahr 2015 zur alten BRD“, so Verena Mayer in der Süddeutschen Zeitung.

 

„Seit sich Stars und Sternchen selbst vermarkten, wird die Arbeit von Klatschreportern und Promi-Fotografen immer absurder. Höhepunkt: die Bambi-Verleihung“, schreibt Ruth Schneeberger in derselben Zeitung.

„Die Weltflucht, die hier zur Hauptsendezeit zelebriert wird, hat schon fast etwas Rührendes im Vergleich zu dem, was sonst auf der Welt los ist. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der in der rätselhaften Kategorie „Millennium“ für seine politische Arbeit ausgezeichnet wird, hat noch wenige Stunden zuvor über die Flüchtlingskrise gesprochen und diese in einem seither heftig kritisierten Vergleich als Lawine bezeichnet. Davon ist beim Bambi keine Rede mehr, Schäuble nützt vielmehr die Zeit, um ebenfalls in die Vergangenheit abzuschweifen und daran zu erinnern, was vor 25 Jahren hier auf dem Potsdamer Platz war“, stellt Verena Mayer fest.

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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